Im Rennen um die TV-Rechte der englischen Premier League, der höchsten Spielklasse des englischen Fußballs, scheint sich ein Zweikampf zwischen dem Pay-TV-Anbieter BSkyB und der Disney-Tochter ESPN abzuzeichnen. Doch es gibt weitere Interessenten.

Erst vor wenigen Tagen schnappte sich Manchester City den Meistertitel der englischen Premier League, schon entbrennt der Bieterwettstreit um die TV-Rechte für die Zeit nach Ablauf der aktuelle Periode 2013. Wie das "Wallstreet Journal" (Montag) berichtete, könnten die beteiligten Clubs mit der Vergabe bis zu 2 Milliarden Pfund verdienen. Als heißeste Anwärter gelten der Bezahlanbieter BSkyB, der bereits seit rund 20 Jahren die Übertragungen der Premier League dominiert, und der Disney-Sender ESPN.

Doch neben den beiden Platzhirschen könnten nach Meinung von britischen Medien-Analysten auch der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera sowie Internetgigant Google und der amerikanische Elektronikkonzern Apple an den Rechten interessiert sein.

Für BSkyB sei die Premier League in etwa so wichtig wie die Bundesliga für das deutsche Sky. Bei der letzten Vergabe sicherte sich BSkyB 115 von 138 Spielen und ließ dabei 1,62 Millionen Pfund springen. Im Mai 2013 laufen die Rechte ab. Zwar würden Analysten erwarten, dass Sky auch bei der anstehenden Vergabe erfolgreich sein wird, allerdings zu höheren Konditionen zwischen 10 bis 15 Prozent. ESPN hatte 13 Spiele erworben. Keiner der Auktionsteilnehmer wollte sich zum Thema äußern, so die "Financial Times".

Die Auktion soll unter Berufung auf einen Premier-League-Sprecher im Juni stattfinden. Die Experten gehen davon aus, dass diesmal weitaus höhere Summen fließen werden, als zuletzt. Die Premier League gilt als zuschauerstärkste Sportliga der Welt. Weltweit sollen sich rund 4,7 Milliarden Zuschauer in 200 Ländern für englischen Fußball interessieren. Die immense Publikumsstärke wirke sich dabei auch auf die Finanzkraft der Vereine aus. Allein der zwölfmalige Titelträger Manchester United habe einen Wert von 1,4 Milliarden Pfund.

Die Fußballliga versteigert jeweils für einen Zeitraum von drei Jahren die Übertragungsrechte für 154 von 380 Spielen. Zum einen werden fünf Pakete mit jeweils 26 Spielen, zum anderen zwei Paktete mit je 12 Spielen angeboten. Wie die Tageszeitung berichtete, könne kein Bieter die Rechte für mehr als 116 Spiele erwerben. Neben den Paketen, welche die Live-TV-Rechte beinhalten, wird die Liga auch ein internetbasiertes Clip-Paket für alle 380 Spiele sowie ein Highlights-Paket für Free-TV-Anbieter wie die BBC versteigern. Zudem werden zwei Pakete mit Rechten für eine zeitverzögerte Ausstrahlung der restlichen 226 Spiele angeboten. Diese umfassen erstmalig ein TV- oder Video-on-Demand-Paket, bei dem Zuschauer sich die Begegnungen über einen Internetanbieter herunterladen. Daran könnten vor allem Google und Apple interessiert sein.

Quelle: digitalfernsehen.de