Mit einem Werbeteaser für die Ausstrahlung des Champions-League-Finalspiels zwischen dem FC Bayern und dem FC Chelsea hat Sat.1 den Unmut der evangelischen Kirchen auf sich gezogen. Für den Spot hatte der Privatsender kurzerhand das "Vater Unser" zum Gebet an den Fußballgott umgetextet.

In einer Mitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom Mittwoch bezeichnete der Ratsvorsitzende der (EKD), Nikolaus Schneider, den Werbespot als "geschmacklose Grenzüberschreitung". Schneider wurde vom Evangelischen Pressedienst mit der Aussage zitiert: "Wir erleben den Tanz ums Goldene Kalb: Alles ist Gegenstand der Kommerzialisierung und wird zur Ware gemacht, sogar das Vater Unser." Der Spot verletze mit dem Ziel der Produktwerbung die religiösen Gefühle der Christen. Auch der EKD-Sportbeauftragte Bernhard Felmberg ärgerte sich über den Teaser: "Es ist einfach eine Distanzlosigkeit, wenn man seine eigen Marke, nämlich den Hinweis auf dieses große Finale, nur dadurch aufpeppt, dass man es religiös überlädt".

Für Sat.1 dürfte das Champions League-Finale indes tatsächlich eine ganz besondere Bedeutung haben. Schließlich erhofft sich der Privatsender aus Unterföhring von der Übertragung des Spiels am Samstagabend einmal mehr Rekordquoten. Bereits das Halbfinal-Rückspiel zwischen Real Madrid und Bayern München am 25. April hatte dem Sender fast 14 Millionen Zuschauer eingebracht. Für den Sportchef von Sat.1, Sven Froberg, ist das Finale bereits jetzt "die größte Fußball-Übertragung in der Geschichte des Senders".

Um ein letztes mal von der Lizenz zur Ausstrahlung der Champions League im Free-TV zu profitieren - ab der Saison 2012/13 liegen die Übertragungsrechte bekanntlich beim ZDF - setzt der Sender am Samstag (19. Mai) auf 20 Stunden Berichterstattung rund um das Finalspiel. Die Sonderstrecke wird bereits um 11:30 Uhr mit den ersten Eindrücken vom Fan-Fest im Münchner Olympiapark beginnen und soll bis Sonntagmorgen 8:00 andauern. Anpfiff für die Live-Übertragung der Partie selbst, ist um 20:45 Uhr. Das Finale wird auch beim Pay-TV-Anbieter Sky zu sehen sein - auch in 3D.

Quelle: digitalfernsehen.de