Schwierige Zeiten für die Nachrichtensender in den USA. Trotz des anlaufenden Präsidentschaftswahlkampfs bleiben den Sendeanstalten von Fox News bis MSNBC die Zuschauer fern.

Wie die "New York Times" am Mittwoch berichtete, haben im Mai 2012 alle großen US-Nachrichtensender mit stark rückläufigen Zuschauerzahlen zu kämpfen. Diese Meldung erscheint umso erstaunlicher, da sich die USA gerade mitten im Wahlkampf für die im November stattfindenden Präsidentschaftswahlen befinden. So erreichte der konservative Marktführer Fox News für einige seiner Topformate die schlechtesten Einschaltquoten seit der letzten Präsidentschaftswahl. Das Zuschauerinteresse bei den 25- bis 54-Jährigen, welche in den USA die werberelevante Zielgruppe darstellt, sank laut "New York Times" im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent.

Der Konkurrent CNN verzeichnete für die Sendezeiten vom 19.00 bis 21.00 Uhr sogar einige der schlechtesten Ergebnisse in der Sendergeschichte. Auch der liberale Kanal MSNBC musste stak Federn lassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verlor der Sender demnach 26 Prozent an Zuschauern in der Gruppe der 25- bis 54-Jährigen. Das schlechte Abschneiden im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr ist dabei allerdings teilwise darauf zurückzuführen, dass im Mai 2011 der Tod von Osama Bin Laden eines der zuschauerstärksten Hauptnachrichtenthemen in den USA war.

Laut "New York Times" sei jedoch besonders auffällig, dass der konservativ-ausgerichtete Nachrichtenkanal Fox News schon im Vorfeld der letzten Präsidentschaftswahlen von 2008 schwache Quoten zu verzeichnen hatte. Offenbar konnte der damalige Wahlkampf die Anhänger der Republikaner weniger begeistern. Dass diesmal auch der linksgerichtete Sender MSNBC vom Zuschauerschwund betroffen ist, könnte auch auch bei den demokratisch eingestellten Fernsehzuschauern auf eine gewisse Politikmüdigkeit hindeuten.

Quelle: digitalfernsehen.de