Die umstrittene Organisation Scientology will neue Anhänger künftig nicht mehr nur noch über diverse Printmedien und DVD's erreichen, sondern auch über das Fernsehen. Dafür erwarb Scientology in den USA ein TV-Studio, wo die kontroverse Glaubensbewegung ein eigenes Programm produzieren will. Um ein besseres Image in den Medien bemüht, plant die umstrittene Organisation Scientology nun, einen eigenen Fernsehsender zu starten. Ein Studio wurde bereits gefunden: Für 42 Millionen US-Dollar (etwa 33,4 Millionen Euro) erwarb Scientology ein etwa zwei Hektar großes Gelände am Sunset Bulevard in Los Angeles, das zuvor dem kalifornischen TV-Sender KCET gehörte. Dort plane man eine Medienzentrale zu errichten und "in die Produktion religiösen Fernsehens und Radios einzusteigen", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe) die Sprecherin Karin Pouw unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters.

In dem Studio werde aber nicht nur das Programm für den neuen Scientology-Kanal produziert, sondern auch das Portfolio der Formatschmiede Golden Era Productions ergänzt, die für die Organisation DVDs und "anderes audiovisuelles Material" herstellt, so Pouw weiter.

Wie Sekten-Experte Rick Ross gegenüber der Nachrichtenagentur erklärte, wird sich das Programm selbst höchstwahrscheinlich an dem Vorbild christlicher Fernsehsender orientieren. Zu erwarten ist außerdem, dass sich auch die prominenten Aushängeschilder der umstrittenen Bewegung, Hollywood-Stars wie Tom Cruise oder auch John Travolta, bei dem Kanal engagieren werden.

Mit dem neuen Fernsehsender könnte sich Scientology die nach all den Negativschlagzeilen so dringend benötigte positivere PR verschaffen, glaubt Elayne Rapping, Professorin für Amerikastudien an der Universität von Buffalo. Eine PR, "die sie kontrollieren können, um ihr schlechtes Bild in anderen Medien aufzuwiegen", zitierte sie das Blatt.

Quelle: digitalfernsehen.de