29.12.2011, 13:38 Uhr, ar Der Pay-TV-Sender Sky hat am Donnerstag die durch eine unglückliche Stellungnahme von Filmchef Marcus Ammon auf Facebook erhitzten Gemüter seiner Abonnenten beruhigt. Manager Gary Davey betont gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de: Sky-Abonnenten können auch künftig Blockbuster des US-Studios Paramount auf den Filmkanälen der Plattform sehen.


"Wir haben unseren Vertrag mit Paramount nicht mehr erneuert, weil wir unser Programm-Budget inzwischen gezielter bei unabhängigen Filmhändlern sicherstellen", erläuterte Gary Davey, Executive Vice President Programming, am Donnerstagnachmittag auf Anfrage der DF-Redaktion. "Das und natürlich die weiter bestehenden sowie teilweise sogar ausgebauten Abkommen mit fünf der sechs großen Hollywood-Studios sichern uns zahlreiche Filmhits und Blockbuster".

Dazu gehörten beispielsweise die "Twilight"-Reihe oder der aktuelle Oscar-Gewinner "The King’s Speech" sowie diverse Paramount-Produktionen, die in Deutschland nicht von Paramount direkt vertrieben werden. "Sky wird auch im Jahr 2012 das umfangreichste Angebot an Spielfilmen in Deutschland für unsere Kunden bereithalten", versicherte Davey.

Der nicht verlängerte Deal mit Paramount Pictures in den USA betreffe nur eine verschwindend geringe Zahl an Titeln, da sich Sky Deutschland die Ausstrahlungsrechte überwiegend nicht direkt vom Studio, sondern von europäischen Distributionspartnern oder Koproduzenten sichere, betonte auch ein Sprecher des Unternehmens gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de. So würden etwa die Filmreihen "Kung Fu Panda" und "Shrek" über Dreamworks vertrieben und seien im Rahmen eines entsprechenden Abkommens weiterhin bei Sky zu sehen.

Gleiches gelte auch für die erfolgreiche Steven-Spielberg-Produktion "Tim und Struppi", bei der es sich zwar um eine Paramount-Produktion handele, die man aber über eine Vereinbarung mit Columbia im Rahmen des Filmpakets von Sky zeigen könne. Das Lizenzsystem bei Hollywood-Material sei eine ausgesprochen komplexe Materie und für Außenstehende oft schwer überblickbar, so der Sprecher weiter. Dies liege unter anderem darin begründet, dass die TV-Lizenzen eines Films nicht unbedingt von dem Studio vergeben würden, das ihn produziert hat.

Um so mehr bedauere man, dass durch die verkürzte Darstellung von Filmchef Ammon auf Facebook fälschlicherweise der Eindruck entstanden sei, sämtliche Paramount-Produktionen wären von der Nichtverlängerung des Vertrags mit dem US-Studio betroffen. "Filme von Paramount haben in den vergangenen Jahren nur einen bescheidenen Anteil dazu beigetragen, die Qualität von Sky Film nachhaltig zu optimieren", hatte sich Ammon kurz vor Heiligabend missverständlich auf der sendereigenen Seite "Dein Sky Film" geäußert (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Im Jahr 2011 habe Sky Deutschland lediglich vier Erstausstrahlungsrechte für Kinofilme direkt über Paramount Pictures bezogen, präzisierte der Sprecher. Dabei handelte es sich um M. Night Shyamalans "Legende von Aang", den Horrorthriller "Fall 39" mit Renée Zellweger, die US-Romantikkomödie "Imagine That" mit dem sperrigen deutschen Titel "Zuhause ist der Zauber los" (Eddie Murphy) und den Mystery-Streifen "Paranormal Activity 2". Außerdem habe man noch die Direct-to-DVD-Produktionen "The Goods", "LXD", "Girl's Club 2" und "Pretty Bird" beim Studio erworben.

Zu den Paramount-Produktionen, die auch weiterhin auf Sky zu sehen sein werden, gehören Filme wie "Tim und Struppi", "Für immer Shrek", "The Fighter", "Cowboys & Aliens" und "Kung Fu Panda 2". Der Sprecher wiederholte gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de Aussagen, wonach man sich auch bei direkt von Paramount vertriebenen Titeln wie "Transformers 3", "Captain America", "Super 8" oder "Mission Impossible 4" bemühen werde, zumindest für den Pay-Per-View-Bereich (Sky Select) entsprechende Ausstattungsrechte einzukaufen.

"Das Filmangebot von Sky bleibt so vielfältig und umfangreich wie bisher", erklärte der Bezahlanbieter am Mittwochabend mit viertägiger Verzögerung auch auf der Facebook-Plattform. Die Zahl der TV-Premieren werde "auch im nächsten Jahr konstant bleiben". Neben bestehenden Vereinbarungen mit allen weiteren großen Hollywoodstudios habe Sky in den vergangenen Wochen und Monaten unter anderen neue Verträge mit kleineren Partnern wie Tele München, Senator und Wild Bunch ("Scream 4", "Insidious") abgeschlossen, sowie den Deal mit Disney erneuert und erweitert.

"Wir freuen uns, dass so viele engagierte Filmfans zu unseren Abonnenten zählen und nehmen Eure Reaktionen ernst. Wir werden auch in Zukunft das beste Filmangebot in Deutschland für Euch im Angebot haben!" bemühte sich das Unternehmen, die Wogen im Internet auf Facebook zu glätten.


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