Nach dem Auslaufen des Lizenzvertrags zwischen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und dem Bezahlanbieter Sky im April spekulieren Medien über einen Wechsel der DEL-Übertragungen ins Free-TV. Dabei kommt immer wieder der österreichische Privatsender Servus TV von Red-Bull-Fabrikant Dietrich Mateschitz ins Spiel.

Wie die Kölner Tageszeitung "Express" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete, steht der Ligaverband DEL mit zahlreichen Interessenten aus dem TV-Lager in Verhandlungen. Unter anderem soll Red-Bull-Unternehmen Dietrich Mateschitz mit einem geschätzten Privatvermögen von 4,1 Milliarden Euro für die Übertragungsrechte interessieren. Mateschitz überträgt auf dem auch in Deutschland unverschlüsselt und in HD-Auflösung empfangbaren Free-TV-Sender Servus TV bereits die Spiele der österreichischen Eishockey-Liga.

"Wir reden mit Sky und haben auch Alternativ-Angebote", gab DEL-Chef Gernot Tripcke auf Anfrage der Zeitung eine eher vage Wasserstandsmeldung ab. Der ebenfalls als Interessent gehandelte Spartenkanal Sport1 wollte sich gegenüber dem "Express" zu dem Thema nicht äußern.

Der Pay-TV-Partner Sky hatte sich die Rechte bislang rund 3 Millionen Euro jährlich kosten lassen. Aus Sicht des Ligaverbands gibt es hier noch Luft nach oben. Unternehmenssprecher Dirk Grosse sagte am Donnerstag auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de, man befinde sich mit der DEL "in laufenden Vertragsgesprächen, zu denen wir uns nicht äußern". Das Zuschauerinteresse hielt sich mit durchschnittlich rund 15 000 Abonnenten pro Übertragung allerdings auch in überschaubaren Grenzen.

Für die 14 deutschen Eishockey-Klubs wäre ein Wechsel ins Free-TV durchaus wünschenswert. Sie hoffen nicht nur darauf, mehr Fans zu erreichen, sondern auch auf lukrativere Sponsorenverträge und Werbeeinnahmen aufgrund der größeren medialen Präsenz. Das notwendige Potenzial bringt der Kufensport durchaus mit. Im Schnitt verfolgten 6011 Besucher pro Partie die laufende DEL-Saison. Damit ist Eishockey noch vor Handball (4487) und Basketball (4322) die zweitgrößte deutsche Mannschaftssportart hinter König Fußball.

Quelle: digitalfernsehen.de