Der Privatsenderverband VPRT hat die Entscheidung von ARD und ZDF, größere Teile ihrer Olympia-Berichterstattung von den digitalen Spartenkanälen ins Internet auszulagern, als maßlos kritisiert. VPRT-Präsident Jürgen Doetz sprach am Dienstag von einer "puren Provokation der Rechtsaufsicht".
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hatten in der vergangenen Woche angekündigt, bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London die klassische TV-Berichterstattung auf die Hauptsender ARD und ZDF zu beschränken. Die bislang parallel auf den digitalen Spartensendern ausgestrahlten Berichte sollen stattdessen über bis zu sechs gleichzeitige Livestreams im Internet zugänglich gemacht werden.
Für Doetz ein Unding: "Die Pläne von ARD und ZDF zeigen erneut, mit welcher Maßlosigkeit die Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren". Als digitales Überlaufbecken fungierten jetzt nicht mehr die Digitalkanäle, stattdessen würden "einfach neue Angebote im Internet lanciert". Das Vorgehen werfe die Frage nach einer -wenn auch nur temporären - Überschreitung der zulässigen Anzahl von Fernsehprogrammen auf, sofern die kommentierten Olympia-Spartenkanäle bei linearer Ausstrahlung die Kriterien eines Rundfunkprogramms erfüllten, mahnte Doetz.
Ein weiteres Problem aus Sicht des VPRT ist, dass die ausschließlich im Internet verbreiteten Web-Channels keinen eigenen Drei-Stufen-Test durchlaufen hätten. Die bislang verabschiedeten Telemedienkonzepte würden ein zusätzliches Sportangebot im Umfang von 900 Stunden nicht rechtfertigen, sagte er. Diese würden lediglich pauschal erlauben, dass auf sportschau.de und sport.zdf.de Live-Streams und Video-on-Demand-Angebote zu Sportereignissen angeboten werden können.
Damit wäre die Ineffizienz des Drei-Stufen-Tests ein weiteres Mal untermauert, wetterte Doetz. Nunmehr sei für jeden Zuschauer nachvollziehbar, warum trotz der Reduzierung des Personalaufwandes von 700 auf 480 Mitarbeiter im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen diese 2012 trotzdem wieder mit je 10 Millionen Euro bei ARD und ZDF zu Buche schlagen. "Die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen scheinen nunmehr in die Produktions- und Technikkosten für neue Angebote zu fließen", sagte der VPRT-Funktionär.
Der Privatsenderverband hatte im April bereits ein geplantes ARD-Sportradio zur Fußball-EM und anderen Großereignissen im Sommer kritisiert. Der WDR als federführende Sendeanstalt erklärte nach den öffentlichen Verbalattacken schließlich, auf die geplante Verbreitung im Rahmen der bundesweiten DAB-Plus-Digitalradioplattform zu verzichten.
Quelle: digitalfernsehen.de
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hatten in der vergangenen Woche angekündigt, bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London die klassische TV-Berichterstattung auf die Hauptsender ARD und ZDF zu beschränken. Die bislang parallel auf den digitalen Spartensendern ausgestrahlten Berichte sollen stattdessen über bis zu sechs gleichzeitige Livestreams im Internet zugänglich gemacht werden.
Für Doetz ein Unding: "Die Pläne von ARD und ZDF zeigen erneut, mit welcher Maßlosigkeit die Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren". Als digitales Überlaufbecken fungierten jetzt nicht mehr die Digitalkanäle, stattdessen würden "einfach neue Angebote im Internet lanciert". Das Vorgehen werfe die Frage nach einer -wenn auch nur temporären - Überschreitung der zulässigen Anzahl von Fernsehprogrammen auf, sofern die kommentierten Olympia-Spartenkanäle bei linearer Ausstrahlung die Kriterien eines Rundfunkprogramms erfüllten, mahnte Doetz.
Ein weiteres Problem aus Sicht des VPRT ist, dass die ausschließlich im Internet verbreiteten Web-Channels keinen eigenen Drei-Stufen-Test durchlaufen hätten. Die bislang verabschiedeten Telemedienkonzepte würden ein zusätzliches Sportangebot im Umfang von 900 Stunden nicht rechtfertigen, sagte er. Diese würden lediglich pauschal erlauben, dass auf sportschau.de und sport.zdf.de Live-Streams und Video-on-Demand-Angebote zu Sportereignissen angeboten werden können.
Damit wäre die Ineffizienz des Drei-Stufen-Tests ein weiteres Mal untermauert, wetterte Doetz. Nunmehr sei für jeden Zuschauer nachvollziehbar, warum trotz der Reduzierung des Personalaufwandes von 700 auf 480 Mitarbeiter im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen diese 2012 trotzdem wieder mit je 10 Millionen Euro bei ARD und ZDF zu Buche schlagen. "Die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen scheinen nunmehr in die Produktions- und Technikkosten für neue Angebote zu fließen", sagte der VPRT-Funktionär.
Der Privatsenderverband hatte im April bereits ein geplantes ARD-Sportradio zur Fußball-EM und anderen Großereignissen im Sommer kritisiert. Der WDR als federführende Sendeanstalt erklärte nach den öffentlichen Verbalattacken schließlich, auf die geplante Verbreitung im Rahmen der bundesweiten DAB-Plus-Digitalradioplattform zu verzichten.
Quelle: digitalfernsehen.de