In einer Art Vorwärtsverteidigung ist der US-amerikanische Satelliten-TV-Betreiber Dish Network gegen die Fernsehanstalten ABC, CBS, Fox und NBC vor Gericht gegangen. Er will dort gerichtlich feststellen lassen, dass seine Technik AutoHop, mit der Werbeblöcke automatisch übersprungen werden können, keine Copyrights verletzt. Damit reagiert Dish nach eigenen Angaben auf Medienberichte, in denen über mögliche Klagen von Fernsehsendern spekuliert wird. Außerdem hätten es drei der großen Fernsehsender abgelehnt, auf ihren Kanälen Werbung für den digitalen Videorecorder Hopper Whole-Home zu schalten. Dieser VDR enthält die AutoHop-Funktion.

Die Verbraucher wichen Werbeblöcken aus, seitdem die Fernbedienung erfunden wurde, sagt Dish-Manager David Shull. Sein Unternehmen gebe den Kunden lediglich, was sie wünschen. Durch AutoHop werde das Zuschauerverhalten also nicht grundlegend verändert. ABC-Chef Paul Lee hatte laut einem CBS-Bericht betont, dass Werbung eine der Haupteinnahmequellen seines Senders sei. Er werde deshalb nichts unterstützen, was den Werbetreibenden schaden könne.

Dish meint auch, AutoHop verstoße nicht gegen Bestimmungen in den Verträgen mit den Fernsehsendern. Diesen zahle der Satelliten-TV-Betreiber stattliche Summen als "retransmission fees". Auf der anderen Seite hätten die Sender aber einen großen Teil ihrer Inhalte für Plattformen wie Hulu gratis freigegeben.

Dish-Kunden können die Option "PrimeTime Anytime" wählen. Dann werden die Primetime-Sendungen der Sender ABC, CBS, Fox und NBC in HD aufgezeichnet und jede Sendung für acht Tage zum Abruf vorgehalten. Mit der seit 10. Mai verfügbaren Funktion AutoHop können die Dish-Kunden auf Knopfdruck bestimmen, dass die Werbeeinblendungen in den Aufzeichnungen automatisch übersprungen werden.

Der Satelliten-TV-Betreiber hat möglicherweise in Erinnerung, dass die Sender ABC, CBS und NBC 2001 gegen SonicBlue und dessen VDR Replay TV gerichtlich vorgangen sind, da damit auch Werbeblöcke entfernt werden konnten. 2003 gab die neue SonicBlue-Mutter DNNA dem Drängen der Fernsehsender nach.

Quelle: heise.de