Am gestrigen Dienstag (14. August 2012) konnte der deutsche Pay-TV-Anbieter Sky zum ersten Mal einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen vermelden. Beeindruckender als die Zahlen selbst ist dabei vor allem die Performance des Unternehmens über die letzten beiden Jahre. Um dauerhaft die Gewinnzone zu erreichen, muss Sky allerdings noch mindestens eine wichtige Hürde nehmen.
Auf den ersten Blick mögen die am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen von Sky Deutschland wenig beeindruckend anmuten. Mit einem vergleichsweise bescheidenen Gewinn von 23 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist man in München-Unterföhring noch immer ein gutes Stück davon entfernt, wirklich profitabel zu wirtschaften. Auch rechnet man selbst in der Geschäftsführung noch nicht damit, im Gesamtjahr 2012 die Gewinnzone zu erreichen und die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2013/14 musste der Anbieter teuer erkaufen. Aber es sind vor allem die kontinuierlichen Fortschritte des Unternehmens, die bemerkenswert sind.
Stetiges Wachstum auf einem schwierigen Markt
Der deutsche Pay-TV-Markt gilt traditionell als das Gegenteil einer klassischen Boom-Branche. Zu stark ist die Konkurrenz durch private Free-TV-Sender etwa im Vergleich zu Großbritannien. Noch vor wenigen Jahren wurde das Konzept des Bezahlfernsehens von den Kennern des Marktes hierzulande deshalb gänzlich totgesagt. Selbst nach dem Einstieg des Australiers Rupert Murdoch beim Sky-Vorgänger Premiere konnte niemand mit einer schlagartigen Wende rechnen. Diese kam langsam und auch erst nach dem Einstieg des US-Amerikaners Brian Sullivan im April 2010. Unter Sullivan konnte Sky Deutschland im zweiten Quartal 2012 zum achten Mal in Folge deutliche Zuwächse verzeichnen und zum ersten mal die Gewinnzone vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichen.
Anders als Unternehmen wie Apple oder Samsung, die durch das Setzen von Trends oder das Expandieren auf boomenden Märkten quasi über Nacht Rekordgewinne verzeichnen, ist der Weg für Sky dabei steinig. Erst nach und nach verbesserte sich das Image des Bezahlfernsehens in Deutschland und mit technologischen Fortschritten wie HDTV konnte man auch eine breitere Schicht an Interessenten ansprechen. Zwar konnte der Anbieter damit in den vergangenen zwei Jahren sowohl beim Umsatz als auch bei den Kundenzahlen kontinuierlich zulegen, doch waren gleichzeitig größere Investitionen sowohl in die technische Infrastruktur als auch in die Rechte für exklusive Inhalte notwendig, um das Angebot attraktiver zu gestalten.
Seit Ende 2010 konnte Sky seine Abonnentenzahlen von 2,653 Millionen auf jetzt 3,132 Millionen steigern. Auch der Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg von rund 30 Euro auf 32,16 Euro. Das Wachstum wirkt dabei nicht spektakulär, geschieht aber bislang kontinuierlich und nachhaltig, da es mit einem stetigen Ausbau der Angebote einhergeht.
Der Weg zum dauerhaften Gewinn
Das Erreichen der schwarzen Zahlen vor Steuern kann dabei allerdings allenfalls als Etappenziel angesehen werden. Dauerhaft die Gewinnzone zu erreichen, plant Sky frühestens ab 2013. Gelingt es dem Unternehmen, den derzeitigen Kurs beizubehalten, ist dieses Ziel durchaus nicht unrealistisch. Fraglich ist allerdings, wie sich beispielsweise die rund 200 Millionen Euro an Mehraufwendungen für die Rechte an der Fußball-Bundesliga auswirken werden, die Sky ab der Saison 2013/14 jährlich stemmen muss.
Selbst bei großzügiger Rechnung müsste der Stamm von gut 3 Millionen Abonnenten pro Kopf rund 5 Euro monatlich mehr in die Kasse einzahlen, damit das Modell finanzierbar bleibt. Die Alternative wäre, die Abonnentenzahlen mit Hilfe der ab 2013 exklusiven Rechte, deutlich in die Höhe zu treiben. Auch neue Konzepte wie etwa das angekündigte Stand-Alone-Angebot für den mobilen Dienst Sky Go könnten zusätzliche Kunden erschließen. Ein Weiterverkauf der IPTV-Rechte der Bundesliga an die Deutsche Telekom, die bislang mit ihrem "Liga Total" selbst die Bundesliga überträgt, steht derzeit ebenfalls noch im Raum.
Um dauerhaft die Gewinnzone zu erreichen, muss Sky also mindestens noch eine wichtige Hürde nehmen, die gleichzeitig der wohl größte Trumpf des Anbieters ist. Denn selbst wenn der derzeitige Wachstumskurs anhalten sollte, müssen die immer teurer werdenden Bundesliga-Rechte in Zukunft auf weiteren Distibutionswegen wie Handy-TV & Co. gewinnbringend vermarktet werden.
Quelle: digitalfernsehen.de
Auf den ersten Blick mögen die am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen von Sky Deutschland wenig beeindruckend anmuten. Mit einem vergleichsweise bescheidenen Gewinn von 23 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist man in München-Unterföhring noch immer ein gutes Stück davon entfernt, wirklich profitabel zu wirtschaften. Auch rechnet man selbst in der Geschäftsführung noch nicht damit, im Gesamtjahr 2012 die Gewinnzone zu erreichen und die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2013/14 musste der Anbieter teuer erkaufen. Aber es sind vor allem die kontinuierlichen Fortschritte des Unternehmens, die bemerkenswert sind.
Stetiges Wachstum auf einem schwierigen Markt
Der deutsche Pay-TV-Markt gilt traditionell als das Gegenteil einer klassischen Boom-Branche. Zu stark ist die Konkurrenz durch private Free-TV-Sender etwa im Vergleich zu Großbritannien. Noch vor wenigen Jahren wurde das Konzept des Bezahlfernsehens von den Kennern des Marktes hierzulande deshalb gänzlich totgesagt. Selbst nach dem Einstieg des Australiers Rupert Murdoch beim Sky-Vorgänger Premiere konnte niemand mit einer schlagartigen Wende rechnen. Diese kam langsam und auch erst nach dem Einstieg des US-Amerikaners Brian Sullivan im April 2010. Unter Sullivan konnte Sky Deutschland im zweiten Quartal 2012 zum achten Mal in Folge deutliche Zuwächse verzeichnen und zum ersten mal die Gewinnzone vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichen.
Anders als Unternehmen wie Apple oder Samsung, die durch das Setzen von Trends oder das Expandieren auf boomenden Märkten quasi über Nacht Rekordgewinne verzeichnen, ist der Weg für Sky dabei steinig. Erst nach und nach verbesserte sich das Image des Bezahlfernsehens in Deutschland und mit technologischen Fortschritten wie HDTV konnte man auch eine breitere Schicht an Interessenten ansprechen. Zwar konnte der Anbieter damit in den vergangenen zwei Jahren sowohl beim Umsatz als auch bei den Kundenzahlen kontinuierlich zulegen, doch waren gleichzeitig größere Investitionen sowohl in die technische Infrastruktur als auch in die Rechte für exklusive Inhalte notwendig, um das Angebot attraktiver zu gestalten.
Seit Ende 2010 konnte Sky seine Abonnentenzahlen von 2,653 Millionen auf jetzt 3,132 Millionen steigern. Auch der Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg von rund 30 Euro auf 32,16 Euro. Das Wachstum wirkt dabei nicht spektakulär, geschieht aber bislang kontinuierlich und nachhaltig, da es mit einem stetigen Ausbau der Angebote einhergeht.
Der Weg zum dauerhaften Gewinn
Das Erreichen der schwarzen Zahlen vor Steuern kann dabei allerdings allenfalls als Etappenziel angesehen werden. Dauerhaft die Gewinnzone zu erreichen, plant Sky frühestens ab 2013. Gelingt es dem Unternehmen, den derzeitigen Kurs beizubehalten, ist dieses Ziel durchaus nicht unrealistisch. Fraglich ist allerdings, wie sich beispielsweise die rund 200 Millionen Euro an Mehraufwendungen für die Rechte an der Fußball-Bundesliga auswirken werden, die Sky ab der Saison 2013/14 jährlich stemmen muss.
Selbst bei großzügiger Rechnung müsste der Stamm von gut 3 Millionen Abonnenten pro Kopf rund 5 Euro monatlich mehr in die Kasse einzahlen, damit das Modell finanzierbar bleibt. Die Alternative wäre, die Abonnentenzahlen mit Hilfe der ab 2013 exklusiven Rechte, deutlich in die Höhe zu treiben. Auch neue Konzepte wie etwa das angekündigte Stand-Alone-Angebot für den mobilen Dienst Sky Go könnten zusätzliche Kunden erschließen. Ein Weiterverkauf der IPTV-Rechte der Bundesliga an die Deutsche Telekom, die bislang mit ihrem "Liga Total" selbst die Bundesliga überträgt, steht derzeit ebenfalls noch im Raum.
Um dauerhaft die Gewinnzone zu erreichen, muss Sky also mindestens noch eine wichtige Hürde nehmen, die gleichzeitig der wohl größte Trumpf des Anbieters ist. Denn selbst wenn der derzeitige Wachstumskurs anhalten sollte, müssen die immer teurer werdenden Bundesliga-Rechte in Zukunft auf weiteren Distibutionswegen wie Handy-TV & Co. gewinnbringend vermarktet werden.
Quelle: digitalfernsehen.de