Bis vor kurzem waren unter der Web-Adresse me.ga erste Anzeichen von Kim Dotcoms für Januar 2013 geplanten Datei-Hosting-Dienst zu sehen. Nun wird von dieser Adresse zur Twitter-Seite einer Hacker-Gruppe Omega geleitet, die offenbar die Domain me.ga entführt hat. Omega bezeichneten sich laut Torrentfreak als "wahre Piraten und Anarchisten". Dotcom (aka Kim Schmitz aka Kimble) sei ein "megalomaniac" mit Anwälten, der lediglich aus den Nutzern und Künstlern Profit ziehen wolle.

Zuvor hatte bereits der Kommunikationsminister des Landes Gabun, dessen Länderdomain .ga lautet, sich dagegen ausgesprochen, dass Dotcom die Adresse für seinen neuen Dienst nutzt. Gabun solle nicht die Basis für Vergehen gegen das Urheberrecht werden. Dotcom selbst kommentierte auf Twitter, der Arm der US-Regierung und des Medienkonzerns Vivendi reiche offenbar bis nach Gabun. In einem weiteren Tweet beteuert er, er habe bereits eine alternative Domain. Wie diese lautet, gab er noch nicht bekannt.

Mega soll der Nachfolger des Dienstes Megaupload werden. Weil dort auch zahlreiche urheberrechtlich geschützte Filme und Musiktitel gespeichert wurden, haben die US-Behörden den Zugang im Januar gesperrt. Gleichzeitig durchsuchten Polizisten Dotcoms Anwesen in Neuseeland und nahmen den Unternehmer fest. Dotcom wurde nach vier Wochen unter strengen Auflagen freigelassen. Kommendes Jahr will die neuseeländische Justiz über das Auslieferungsersuchen entscheiden. Derzeit wird auch noch darüber verhandelt, wie und ob die ehemaligen Megaupload-Nutzer an ihre Daten herankommen.

Dotcom hatte seine Website me.ga vor gut einer Woche in Betrieb genommen. Bislang waren dort nur Ankündigungen für einen neuen Dienst zu finden gewesen. Im Gegensatz zur früheren Plattform sollen dort die Upload-Dateien verschlüsselt werden. So sollen nur die jeweiligen Nutzer und jene, mit denen sie ihre Dateien teilen, Zugang zu den Daten haben. Die Mega-Server sollten zudem außerhalb der USA angesiedelt sein.

Kimble war bereits Ende 2001 Ziel einer Hacker-Attacke, damals von "Fluffy Bunny":

Quelle: heise.de