Ein Störsender aus Äthiopien behindert derzeit offenbar den Satellitenempfang über die Orbitalposition 26,0 Grad Ost. Betroffen sind davon auch internationale Nachrichtensender wie die Deutsche Welle bei der Programmverbreitung im arabischen Raum. Beschwerde bei den äthiopischen Behörden wurde bereits eingelegt.


Zahlreiche Fernsehprogramme internationaler Veranstalter werden aktuell bei der Programmverbreitung in Nordafrika und im arabischen Raum gestört. Darüber informierte die Deutsche Welle am Freitag. Grund dafür ist offenbar ein Störsender, welcher den Empfang über die Satellitenposition 26,0 Grad Ost stört.


Den Ursprung der Störung hat der Satellitenbetreiber Arabsat nach derzeitigen Informationen in Äthiopien ausgemacht. Betroffen sind die drei Satelliten Badr 4, Badr 5 und Badr 6 auf der genannten Orbitalposition. Neben der deutschen Welle seien zudem auch andere internationale Nachrichtensender wie BBC World, France 24 und Voice of America von der Störung betroffen. Gleichzeitig räumte man jedoch ein, dass die Aktion anscheinend nicht gegen bestimmte Veranstalter gerichtet sei. 
  
"Dies ist ein schwerer Verstoß gegen das international verbriefte Recht auf Presse- und Meinungsfreiheit. Die Deutsche Welle, BBC, France 24 und Voice of America verurteilen diese Aktion gegen den freien Fluss unabhängiger Informationen scharf", so Peter Limbourg, der Intendant der Deutschen Welle. Man habe die Behörden in Äthiopien bereits gebeten, die Störsignale einzustellen. 
  
In den vergangenen Jahren hatte es unter anderem Störungen von Satellitensignalen durch den Iran gegeben. Als Folge hatten europäische und amerikanische Satellitenbetreiber zeitweilig die iranischen Fernsehsender von ihren Orbitern geworfen. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, wurden zahlreiche iranische Sender jedoch auf europäischen Satelliten wieder aufgeschaltet.


Quelle: digitalfernsehen.de