Demonstrativ ohne ein Wort zum laufenden Bieterwettkampf um die Bundesliga-Rechte hat der Vorstandschef der Sky Deutschland AG, Brian Sullivan, am Dienstag die Hauptversammlung des führenden deutschen Pay-TV-Anbieters eröffnet. Ganz kam der Cheflenker des Unternehmens am Thema Sportrechte dann aber doch nicht vorbei.
Sky-Hauptversammlung: Bundesliga-Rechte nur als Randnotiz Sky-Person-Sullivan_teaser_top_08
Der Rechteinhaber Sky hatte am Vortag zum Ablauf der ersten Bewerbungsphase sein Angebot zur Live-Übertragung für weitere vier Jahre ab Sommer 2013 eingereicht. Vor den Aktionären in München sagte Sullivan nur: "Bei Sky dreht sich alles um exklusive und hochqualitative Inhalte". Für Fußballfans sei Sky der einzige Anbieter, der die Bundesliga- und Champions-League-Spiele live zeige. "Wir bitten um Verständnis, dass wir unsere Strategie derzeit nicht öffentlich machen können", sagte Vorstand Holger Enßlin im Anschluss an den Vortrag den zunehmend frustrierten Kleinaktionären immer wieder.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor in ihrer Dienstagsausgabe Sky-Chef Brian Sullivan die Aussage in den Mund gelegt, bis zu 360 Millionen Euro jährlich für sämtliche Live-Rechte der Bundesliga-Spiele auf allen Übertragungswegen investieren zu wollen. Bislang fließen seitens des Pay-TV-Anbieters jährlich rund 290 Millionen Euro an den Ligaverband DFL, die Telekom überweist für die IPTV-Rechte weitere 30 Millionen.

Im Kampf um die Bundesliga-Rechte gilt die Deutsche Telekom als schärfster Konkurrent. Die Liga will am 17. April auf einer Sitzung eine Entscheidung treffen und bis Ende des Monats die Öffentlichkeit informieren, welche Unternehmen künftig den Zuschlag für die Übertragung der höchsten deutschen Spielklasse erhalten. Insgesamt sind 19 unterschiedliche Rechtepakete im Angebot, die sich auf Broadcasting (Pay- und Free-TV), IPTV sowie Web- und Mobile-TV verteilen und nach einem komplizierten Verfahren vergeben werden.

Sullivan legte vor den Aktionären den Fokus auf die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate nach einer langen Durststrecke: Der Sender habe im vergangenen Jahr zum ersten Mal die Schwelle von 3 Millionen Abonnenten überschritten, den Umsatz auf 1,14 Milliarden Euro erhöht und den operativen Verlust auf 155 Millionen Euro gedrückt. "Wir haben das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt", sagte Sullivan. "Wir sind ganz eindeutig auf dem richtigen Weg".

Finanzvorstand Steve Tomsic stellte für das laufende Jahr ein besseres Ergebnis und für nächstes Jahr einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Aussicht. Bis Ende September will der Sender die zweite Hälfte seiner Kapitalerhöhung abschließen, die 300 Millionen Euro für Investitionen in die Kasse bringen soll. Die erste Tranche mit einem Erlös von 155,8 Millionen Euro war bereits im Februar geflossen.

Quelle: digitalfernsehen.de