IPTV-Kunden sitzen beim HD-Fernsehen künftig in der ersten Reihe. Nach der Deutschen Telekom hat auch der Telekommunikationsanbieter Vodafone die Aufschaltung der zehn neuen hochauflösenden Sender von ARD und ZDF auf seiner IPTV-Plattform Vodafone TV bestätigt. Die großen Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland und Unitymedia schweigen sich zum Thema weiter aus.

Die ursprünglich für den 1. Mai geplante Aufschaltung verzögert sich laut Aussagen eines Vodafone-Mitarbeiters im offiziellen Forum des Anbieters "aus technischen Gründen" um zwei Tage. Unter den Kennungen ZDFneo HD, ZDFkultur HD, ZDFinfo HD, Kika HD, Phoenix HD, 3sat HD, BR Süd HD, WDR HD, NDR NI HD und SWR BW HD werden die Neuzugänge automatisch in die Senderliste der Vodafone-Receiver aufgenommen.

Gerüchte zu weiteren Neuaufschaltungen bei Vodafone TV wollte Pressesprecher Paul Gerlach auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de zunächst nicht kommentieren. Hierzu werde man zu gegebener Zeit die Öffentlichkeit informieren. In Foren war in den vergangenen Tagen darüber spekuliert worden, dass auch der RTL-Spartensender Nitro und der Ableger Super RTL HD künftig das Programmangebot der Vodafone-Plattform ergänzen könnten.

Damit wächst der Druck auf die deutschen Kabelnetzbetreiber, die aufgrund der schwelenden Auseinandersetzung mit ARD und ZDF bezüglich der ab 2013 von den öffentlich-rechtlichen Sendern eingestellten Zahlungen von Kabeleinspeiseentgelten bislang auf Ankündigungen zur Einspeisung der zehn neuen HD-Kanäle verzichtet haben.

Die meisten Anbieter im Kabelbereich führen diesbezüglich laut Aussagen gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de noch nicht einmal konkrete Verhandlungen. Auch bei aktuellen Nachfragen hatte sich an dieser für die Kunden höchst unbefriedigenden Situation noch nichts geändert. Lediglich der kleinere norddeutsche Anbieter Wilhelm.tel und dessen Tochter Willy.tel sowie das IPTV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom haben die pünktliche Verbreitung der neuen HD-Sender von ARD und ZDF in Aussicht gestellt.

Anders sieht es beim neuen RTL-Spartensender Nitro aus, der am 1. April den Sendebetrieb mit einem Mix aus Erstausstrahlungen von US-Serien, Klassikern und Doku-Formaten aufgenommen hatte. Dieser kann damit künftig über Satellit sowie die Kabelnetzbetreiber Kabel BW, Unitymedia und Netcologne, Mitgliedsbetriebe der FRK sowie das IPTV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom empfangen werden. Lediglich der größte deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland verschließt sich der Einspeisung pauschal.

Quelle: digitalfernsehen.de