Der niederländische Kabelnetzbetreiber Ziggo ist im vergangenen Quartal bei den Kundenzahlen unter die Drei-Millionen-Grenze abgerutscht. Durch Triple-Play-Angebote für TV, Internet und Telefonie gelang es dem Unternehmen parallel aber, die Zahl der gebuchten Produktverträge zu erhöhen.

Ziggo verwies am Montag auf ein Kundenminus von 2,4 Prozent im ersten Bilanzquartal 2012. Aktuell beziehen 2,981 Millionen Haushalte in den Niederlanden Dienste des Betreibers - 2,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Umsatzeinheiten (RGU) stieg aufgrund des Umstands, dass die verbleibenden Kunden verstärkt Verträge für mehrere Produkte abschließen, um 3,4 Prozent auf 6,694 Millionen. Der Umsatz stieg gegenüber Q1 2011 um 6,5 Prozent auf 360,9 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn um 5 Prozent auf 205,2 Millionen Euro.

Der Rückgang der Kundenzahlen betraf ausschließlich den analogen Empfangsweg, der von 1,171 Millionen auf 761 000 schrumpfte. Im Gegenzug legte die Zahl der Digitalabonnenten um 15,9 Prozent auf 2,220 Millionen zu. Damit entfallen bei Ziggo mehr rund 75 Prozent der Verträge auf den Digital-TV-Bereich. Zudem haben 957 000 vom ihnen kostenpflichtige Zusatzpakete abgeschlossen, was den durchschnittlichen Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) binnen Jahresfrist von 35,90 auf 39,70 Euro antrieb.

Wachstumspotenzial steckt dabei noch im Zusatzgeschäft mit Web- und Telefondiensten. 57,9 Prozent der Ziggo-Kunden surfen über den Anbieter auch im Netz, immerhin 47,2 Prozent haben die Vorzüge der Kabeltelefonie für sich entdeckt. Vorstandschef Bernard Dijkhuizen sprach von einem "Quartal mit bedeutenden Fortschritten" für das Unternehmen im Anschluss an den erfolgreichen Börsengang.

Quelle: digitalfernsehen.de