Beim deutschen Eishockeymeister Eisbären Berlin zeigt man sich im Vorfeld der ab der kommenden Saison in den Händen des österreichischen Senders Servus TV liegenden DEL-Spiele offenbar besorgt über eine mangelnde Verbreitung des Kanals.

Die Vergabe der Senderechte für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) an den österreichischen Sender Servus TV sorgte überwiegend für Freude bei den Eishockey- und Sportfans, bedeutet es doch, dass die Sportart wieder einen festen Programmplatz im Free-TV bekommt. Vom deutschen Eishockeymeister Eisbären Berlin sind jetzt jedoch auch kritische Stimmen zu vernehmen. Wie der Geschäftsführer des Klubs, Billy Flynn, gegenüber der dpa sagte, sei man zwar froh über eine Rückkehr der DEL ins Free-TV, gleichzeitig zeigte sich Flyyn jedoch besorgt über die Reichweite von Servus TV. "Gerade wir in Berlin müssen momentan noch mit der schlechtesten Abdeckung leben, was ein Nachteil zum Beispiel gegenüber dem Münchner Raum ist", monierte der Berliner. "Von daher kann man jetzt noch nicht davon sprechen, dass Servus TV für alle da ist. Allerdings erwarte er auch hier eine Verbesserung.

Tatsächlich kann sich die Reichweite des Senders, der in Deutschland im Mai nur 0,05 Prozent Marktanteil bei den TV-Zuschauern erreicht hat, durchaus sehen lassen. Über die Kabelnetze von Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW und zahlreicher kleinerer Anbieter ist Servus TV ebenso zu empfangen, wie per Satellit über Astra 19,2 Grad Ost. Auch über IPTV und über analoges Kabel wird der Sender mittlerweile in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbreitet. Nach eigenen Angaben erreicht der Sender damit derzeit zirka 80 Prozent der deutschen Haushalte.

Die Sorge des Eisbären-Chefs könnte also auch einen anderen Hintergrund haben. In Zukunft wird der Sender anders als bisher Sky nur noch ein statt zwei Spiele pro Woche live übertragen. In Berlin fürchtet man offenbar, dass sich Servus TV bei der Berichterstattung zu stark auf den Klub EHC Red Bull München konzentrieren könnte, der, wie der Name schon sagt, ebenfalls vom Firmenimperium Red Bull von Dietrich Mateschitz gesponsert wird.

Servus TV hatte angekündigt, mit einer "revolutionierten" Berichterstattung dem Eishockey-Sport in Deutschland den Stellenwert zu geben, den er verdient habe. Um dieses Ziel zu erreichen, plant der Sender für seine Berichterstattung einen Aufwand zu betrieben, den man in Deutschland bisher nur vom Fußball kennt. So sollen Aufnahmen künftig beispielsweise komplett in hochauflösender Qualität entstehen.

Quelle: digitalfernsehen.de