Sat-Spezialisten kennen sich aus, für viele andere ist es womöglich immer noch ein Fremdwort: Sun Outage. Jeweils im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres kann es zeitweilig zu Empfangsstörungen beim Satellitenfernsehen kommen, weil die Sonne genau hinter dem Satelliten steht, von dem das Programm empfangen wird. In diesem Jahr muss in Deutschland je nach Region und Antennengröße noch bis zum 16. Oktober mit Störungen gerechnet werden.

Wer in diesen Oktobertagen vormittags sein TV-Programm über Astra 19,2 Grad Ost schaut, der wird sich unter Umständen über Empfangsschwierigkeiten zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr wundern. Nur in den allerwenigsten Fällen dürften diese dabei mit Defekten an der heimischen Empfangsanlage zu tun haben. Denn jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst tritt beim Satellitenempfang ein Effekt auf, der in der Fachwelt als Sun Outage bezeichnet wird. Dabei steht die Sonne direkt in einer Bahn mit Satellit und Empfangsantenne und beeinträchtigt so den Empfang.

Beim Sun Outage verringert sich zunächst der Empfangspegel. Erst wenn dabei der Mindestsignalpegel unterschritten wird, kommt es jedoch zu Bildstörungen oder gar zum Blackout. Das Ganze dauert aber nur wenige Minuten und tritt ebenso unvermindert auf, wie es wieder verschwindet. Schon nach kurzer Zeit kehrt das Bild wieder in gewohnter Qualität auf den TV-Schirm zurück.

Der Effekt des Sun Outage macht sich dabei umso stärker bemerkbar, je kleiner der Durchmesser der verwendeten Antennenschüssel ist. Das bedeutet: Mit einem Schüsseldurchmesser von nur 60 cm treten die Störungen im Ku-Band an deutlich mehr Tagen auf, als beispielsweise bei einer 120-cm-Antenne. Laut unseren Berechnungen mit Hilfe des Sun-Outage-Rechners auf der Internet-Seite "Satellite-Calculations" müssen Besitzer einer 60-cm-Antenne in diesem Herbst in Deutschland zwischen dem 6. und dem 18. Oktober mit Störungen rechnen. Diese treten dabei im Zeitraum (UTC) zwischen 10.15 Uhr und 10.45 Uhr auf und sollten an Spitzentagen nicht länger als 15 Minuten andauern.

Mit einer 90-cm-Antenne können Störungen laut der Berechnungen auf "Satellite-Calculations" vom heutigen Montag (8. Oktober) an auftreten und können je nach Region bis zum 14. oder 15. Oktober andauern. Zeitlich sollten sich die Störphasen dabei zwischen einer und zehn Minuten bewegen. Im thüringischen Niederorla nahe dem geografischen Mittelpunkt Deutschlands soll die längste Störphase dabei am 11. Oktober zwischen 10.21 Uhr und 10.31 Uhr (UTC) stattfinden.

Für den Eutelsat Hotbird auf 13,0 Grad Ost bewegen sich die Sun-Outage-Zeiten in etwa im gleichen Fenster wie für Astra 19,2 Grad Ost. Sie treten jedoch zeitlich etwas versetzt auf und sollten zwischen 10.45 Uhr und 11.15 Uhr (UTC) stattfinden. Auf der Internetseite "Satellite-Calculations" lassen sich die Zeiten je nach Wohnort und Antennengröße individuell bestimmen. Update: Zu den errechneten UTC-Zeiten müssen zwei Stunden addiert werden um die in Deutschland geltende Mitteleuropäische Sommerzeit zu erhalten.

Quelle: digitalfernsehen.de