Der Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation (FRK) sorgt sich wegen der geplanten Einführung der so genannten Digitalen Dividende 2. Aufgrund unzureichend abgeschirmter Endgeräte für den Mobilfunk-Empfang könnte es wegen Frequenz-Überschneidungen mit dem TV-Kabel zu zahlreichen Empfangsstörungen kommen. Die unternehmerische Tätigkeit der unabhängigen Kabelnetzbetreiber sei dadurch gefärdet.

Die so genannte Digitale Dividende 2 bereitet dem Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation (FRK) derzeit größere Sorgen. Gemäß dieser sollen auch Frequenzen im Bereich von 694 MHz bis 790 MHz, die durch die Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks frei werden, künftig zur Nutzung an Mobilfunkunternehmen übergeben werden. Wie der Fachverband am heutigen Dienstag bekannt gab, hat dieser sich deshalb in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler gewandt und auf seine Bedenken aufmerksam gemacht. So könnten beispielsweise LTE-Sender und -Empfänger im Frequenzbereich 790 bis 862 MHz aber auch andere Mobilfunkgeräte in unmittelbarer Nähe von Fernsehendgeräten diese massiv stören.

Laut FRK-Vorsitzenden Heinz-Peter Labonte ist jedoch nicht nur der TV-Empfang für den Endkunden durch die Digitale Dividende 2 gefährdet, sondern vor allem auch die unternehmerische Tätigkeit der unabhängigen Kabelnetzbetreiber. Der FRK habe deshalb den Bundeswirtschaftsminister darauf hingewiesen, dass in diesem mittelständischen Wirtschaftszweig in Deutschland derzeit rund 36 000 Menschen beschäftigt seien, die fast 3 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften würden.

Zum Hintergrund erklärte der Verband, dass zwar die Mobilfinkdienste durch den Ausbau ihrer LTE-Netze zum Breitband besonders im ländlichen Raum beitrügen, allerdings würden sowohl Kabelnetzbetreiber in ihren breitbandigen Netzen, als auch Mobilfunkunternehmen im LTE-Funknetz die Funkfrequenzbereiche zwischen 790 und 862 MHz nutzen. Durch unzureichend abgeschirmte Endgeräte könne es dabei zu massiven Störungen kommen. So müssten die Mobilfunk-Endgeräte nach bislang geltender Normung lediglich im Frequenzbereich von 150 kHz bis 150 MHz störungsfrei funktionieren.

Gleichzeitig sei auch Bundeswirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich vom FRK darauf aufmerksam gemacht worden, dass ähnliche Probleme auch beim Aufbau der Netze von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben auf die Bürger zukommen könnten. Der FRK schlägt deshalb einen Dialog zwischen allen beteiligten Parteien vor, wie dies bei der Einführung der Digitalen Dividende 1 der Fall gewesen sei. So solle allen Marktteilnehmern die Chance gegeben werden, aufeinander zuzugehen und eine einvernehmliche Lösung im Vorfeld der Einführung der Digitalen Dividende 2 zu finden.

Quelle: digitalfernsehen.de