Der deutschlandweit aktive Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland übernimmt den verschuldeten Anbieter Tele Columbus. Der Kaufpreis soll 603 Millionen Euro betragen. Allerdings steht noch die Zustimmung des Bundeskartellamtes aus.

Wie Kabel Deutschland am Montag mitteilte, sehe die Vereinbarung vor, dass sowohl der Geschäftsbetrieb als auch sämtliche Beteiligungen der Tele Columbus Gruppe durch den nach eigenen Angaben größten Kabelbetreiber Deutschlands erworben werden. Mit der Fusion hoffe Tele Columbus nicht nur auf die vollständige seines Schuldenstands, der sich auf rund 600 Millionen Euro belaufen soll. Vielmehr soll damit auch die Trennung der Kabelnetzebenen weitgehend aufgehoben werden, ähnlich dem Modell von Unitymedia und Kabel BW. Allerdings muss das Bundeskartellamt der Fusion noch zustimmen. Noch vor wenigen Tagen hieß es, dass dem Amt noch keine Anmeldung der Übernahme von Tele Columbus durch KDG vorliege.

Damit stünden den meisten Kunden von Tele Columbus erstmals die Breitband-Internetangebote und die neuen TV-Dienste von Kabel Deutschland zur Verfügung, hieß es.Tele Columbus verfügt über rund 1,7 Millionen Abonnenten in 2,1 Millionen angeschlossenen Haushalten mit Kabelanschluss. Der Anbieter, der in weiten Teilen im Versorgungsgebiet von Kabel Deutschland operiert, ist vorrangig in Dresden, Magdeburg und Potsdam vertreten

Ohne Frage wird die Erlaubnis einer Fusion seitens Bundeskartellamts keine einfache Aufgabe, da sich erst Ende letzten Jahres mit der Kabel-BW-Übernahme durch Unitymedia zwei große Kabelnetzbetreiber zusammengetan haben. Darüber hinaus wird sich Kabel Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit im Falle einer Fusion aufgrund seiner marktführenden Position im deutschen Kabelmarkt mit einigen Auflagen anfreunden müssen. Denkbar wäre eine Abschaffung der Grundverschlüsselung der privaten Free-TV-Sender. Spätestens seit der Auflage für Unitymedia ab 2013 keine Kanäle mehr grundverschlüsselt anzubieten, gilt dies als Option bei weiteren Kabelfusionen.

Quelle: digitalfernsehen.de