Der Präsident des Bundeskartellamts hat der Annahme widersprochen, das Prüfverfahren für die Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland sei lediglich eine Formalie. Die Zustimmung zur Fusion von Unitymedia und Kabel BW sei keine Garantie dafür, dass auch der aktuelle Fall durchgewunken werde.

Die geplante Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland ist für den Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, kein Selbstläuferprozess. Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" am Mittwoch auf ihrem Online-Portal berichtete, äußerte sich Mundt bereits am Dienstagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten zur Prüfung der Übernahme durch die Wettbewerbshüter. So sei die Tatsache, das das Kartellamt zuvor der Übernahme von Kabel BW durch den US-Konzern Liberty Global zugestimmt hätte, keine Garantie dafür, dass die Übernahme von Tele Columbus ebenso durchgewunken werde. Derartige Übernahmepläne seien generell sehr schwierig zu beurteilende Fälle.

Beim Bundeskartellamt befinde man sich bezüglich der Übernahme derzeit in der Phase der Einschätzung der Märkte. Dafür seien Stellungnahmen unter anderem von Fernsehsendern und Landesmedienanstalten erbeten worden.

Die Übernahme von Tele Columbus hatte Kabel Deutschland Ende August beim Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Nach einem Vorprüfverfahren hatte die Kartellbehörde Ende September eine umfassende Prüfung der geplanten Übernahme eingeleitet. Es gilt als wahrscheinlich, dass erst Ende des Jahres, wenn das drei Monate dauernde Hauptprüfverfahren beendet ist, eine Entscheidung zu dieser Übernahme fallen wird. Es wird damit gerechnet, das die Behörde von der KDG verschiedene Zugeständnisse einfordern wird, ähnlich wie dies bei der Fusion von Unitymedia und Kabel BW der Fall war.

Quelle: digitalfernsehen.de