Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten hat sich für ein Ende der Grundverschlüsselung privater Free-TV-Programme zumindest in SD-Qualität ausgesprochen. Den Privaten erwüchsen sonst selbst Nachteile.

Die Grundverschlüsselung privater Free-TV-Programme im Kabel ist der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) ein Dorn im Auge. Ein Verzicht wäre "ein Impuls für die weitere Digitalisierung des Fernsehempfangs in Deutschland", heißt es in einer Mitteilung der ZAK. Dass im Satelliten-Bereich die Analog-Abschaltung so erfolgreich geklappt habe, hänge auch damti zusammen, dass die privaten Programme zumindest in SD-Qualität via Sat digital nicht verschlüsselt seien und damit mit jedem digitaltauglichen Empfänger ohne Zusatzkarte oder Zusatzentgelte genutzt werden können.

Ohnehin überwiegen aus ZAK-Sicht auch für die Privatsender die Nachteile durch die Grundverschlüsselung. "Die Hoffnungen, die Adressierbarkeit in SD werde zur Finanzierung neuer Programmveranstalter und -inhalte beitragen, haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil haben private Veranstalter wegen der zunehmenden Verbreitung von Fernsehgeräten mit integriertem digitalem Empfang wachsende Nachteile gegenüber den öffentlich-rechtlichen Programmen, die unverschlüsselt auch in HD Qualität verbreitet werden und damit eine höhere Reichweite erzielen können."

Derzeit sei die Grundverschlüsselung ein Hindernis für einen verbraucherfreundlichen Umstieg im Kabel, der auch von Wohnungsbaugesellschaften und Verbraucherschutzorganisationen unterstützt werden könnte. Dass Unitymedia aufgrund der kartellrechtlichen Auflagen im Zuge der Kabel BW-Übernahme auf die Grundverschlüsselung ab Anfang 2013 verzichten wird, begrüßt die ZAK und appelliert an die übrigen Kabelnetzbetreiber, sich dem anzuschließen.

Quelle: dwdl.de