Kabel Deutschland verliert im Großraum Hannover 33 000 Haushalte an die Deutsche Telekom. Der Telekommunikationsriese aus Bonn will ab April 2013 die Kunden der Antec Servicepool GmbH mit Fernseh- und Internetdiensten versorgen. Mit dem Deal gewinnt die Telekom den ersten Kabelnetzbetreiber der Netzebene 4.

Wie die Deutsche Telekom heute morgen bekannt gab, werden die Bonner ab April 2013 die Kunden der Antec Servicepool GmbH mit Fernsehen, Radio und Internet versorgen, so ein Bericht des DF-Schwestermagazins DIGITAL INSIDER. Die Telekom wird ein rückkanalfähiges Glasfaser-NE3-Netz zur Verfügung stellen und die Signale bis zum Übergabepunkt im Keller liefern. "Wir stellen neben den üblichen analogen und digitalen Free-TV auch Pay-TV-Programme zur Verfügung", erklärte Telekom-Vorstandsmitglied Niek Jan van Damme bei der Präsentation der Kooperation. Zusätzlich beinhaltet das Angebot acht frei empfangbare Fremdsprachenprogramme. Für die Inhouse-Verteilung ist die Antec zuständig.

Gestartet wird mit einem Piloten, der 22 Übergabepunkte und rund 4 500 Wohneinheiten im Stadtgebiet Hannover umfasst. Bau und Planung des Piloten beginnen noch in diesem Jahr. Die Inbetriebnahme der Übergabepunkte erfolgt im zweiten Quartal des kommenden Jahres. Danach startet der sukzessive Ausbau mit weiteren 150 Übergabepunkten und rund 28 600 Wohneinheiten, der bis 2015 abgeschlossen sein soll.

Mit Antec gewinnt die Telekom ihren ersten Kabelnetzbetreiber der NE4. "Natürlich können wir uns weitere Kooperationen dieser Art vorstellen", sagte van Damme. Das Pikante an dem Deal: Nicht nur, dass die Telekom einen ersten Kooperationspartner aus der Netzebene 4 für sich gewinnen konnte, die 33 000 Wohnungen befinden sich quasi direkt vor der Nase des Anga-Präsidenten Thomas Braun und dessen Unternehmen KMG Kabel-Fernsehen Hannover GmbH. Viel direkter hätte die Telekom ihre Bemühungen, im Wohnungswirtschaftsmarkt wieder Fuß fassen zu wollen, kaum unterstreichen können.

Quelle: digitalfernsehen.de