Die Fronten im Streit um das Urheberrecht sind verhärtet, beide Seiten bleiben bei ihren Positionen: Jetzt wenden sich 100 Schriftsteller, Musiker und Schauspieler mit einem Aufruf "gegen den Diebstahl geistigen Eigentums" - und stoßen im Netz auf Kritik.
Erst in der vergangenen Woche hatte die EU-Kommissarin Neelie Kroes das ACTA-Abkommen kurzerhand für gescheitert erklärt. Während die Politiker in Brüssel vorerst die Prüfung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abwarten, machen sich nun mehrere prominente Autoren und Künstler mit dem Apell "Wir sind die Urheber. Gegen den Diebstahl geistigen Eigentums" für das Urheberrecht stark. Die Erklärung wurde am Donnerstag im Internet und in der Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlicht. Die 100 Erstunterzeichner wenden sich indirekt gegen Initiativen aus mehreren Parteien, das Urheberrecht an die veränderten Bedingungen im Netz anzupassen.
Die Erklärung bezeichnet das Urheberrecht als "historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit" und als "materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen". Sie richtet sich gegen das Argument, dass es einen Interessengegensatz zwischen den eigentlichen Urhebern kreativer Werke und den sogenannten Verwertern gibt, also etwa Verlage, Plattenfirmen und Verwertungsgesellschaften wie die Gema. Einige Netzaktivisten haben erklärt, dass sich die Urheber im Internet direkt an ihr Publikum wenden und an den Verwertern vorbei Geld verdienen könnten.
Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schriftsteller Daniel Kehlmann, Charlotte Roche, Julia Franck, Uwe Tellkamp, Martin Walser und Günter Wallraff sowie Künstler wie der Schauspieler Mario Adorf. Auch der Musiker und Schriftsteller Sven Regener unterschrieb - er hatte die Debatte im März mit einer heftigen Polemik in Fahrt gebracht. Danach wandten sich 51 Drehbuch-Autoren der Krimi-Reihe "Tatort" an die "liebe Netzgemeinde" und warfen dieser vor, die "Umsonstkultur" im Internet in den Rang eines Grundrechts erheben zu wollen. Die Kritik richtete sich insbesondere auch gegen die Piratenpartei, die bei den letzten Wahlen wiederholt erfolgreich war.
Der Urheberrechtsexperte bei den Berliner Piraten, Christopher Lauer, erklärte zu der neuen Künstler-Initiative auf Twitter: "Egal wie viel Unverständnis man für die Aktion in der Zeit hat: Wir müssen das ernst nehmen. Es bedarf einer Handreichung." Jan Engelmann vom Wikimedia-Verein schrieb ebenfalls auf Twitter: "Verwerter denken Urheberrecht als Verbotsrecht, wir suchen Anreize für kreatives Schaffen, rege Nutzung und Beteiligung."
In dem Blog "Netzpolitik" schrieb Leonhard Dobusch, der Aufruf in der "Zeit" versuche, "eine Einheitsfront zwischen Urhebern und Verwertern zu suggerieren", beweise aber nur, "dass ebendiese Front am Bröckeln ist".
Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) ein Positionspapier, in dem verlangt wird, auch in der digitalen Welt an dem System von Urheber- und Verwertungsrechten festzuhalten. "Kaum ein Nutzer kann sich heute noch darüber beschweren, dass ihm Bücher, Musik oder Filme nicht in digitaler Form einfach und bezahlbar angeboten würden", erklärte die Organisation, die im Interesse von Autoren, Journalisten und Verlagen Verwertungsrechte wahrnimmt.
Quelle: digitalfernsehen.de
Erst in der vergangenen Woche hatte die EU-Kommissarin Neelie Kroes das ACTA-Abkommen kurzerhand für gescheitert erklärt. Während die Politiker in Brüssel vorerst die Prüfung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abwarten, machen sich nun mehrere prominente Autoren und Künstler mit dem Apell "Wir sind die Urheber. Gegen den Diebstahl geistigen Eigentums" für das Urheberrecht stark. Die Erklärung wurde am Donnerstag im Internet und in der Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlicht. Die 100 Erstunterzeichner wenden sich indirekt gegen Initiativen aus mehreren Parteien, das Urheberrecht an die veränderten Bedingungen im Netz anzupassen.
Die Erklärung bezeichnet das Urheberrecht als "historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit" und als "materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen". Sie richtet sich gegen das Argument, dass es einen Interessengegensatz zwischen den eigentlichen Urhebern kreativer Werke und den sogenannten Verwertern gibt, also etwa Verlage, Plattenfirmen und Verwertungsgesellschaften wie die Gema. Einige Netzaktivisten haben erklärt, dass sich die Urheber im Internet direkt an ihr Publikum wenden und an den Verwertern vorbei Geld verdienen könnten.
Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schriftsteller Daniel Kehlmann, Charlotte Roche, Julia Franck, Uwe Tellkamp, Martin Walser und Günter Wallraff sowie Künstler wie der Schauspieler Mario Adorf. Auch der Musiker und Schriftsteller Sven Regener unterschrieb - er hatte die Debatte im März mit einer heftigen Polemik in Fahrt gebracht. Danach wandten sich 51 Drehbuch-Autoren der Krimi-Reihe "Tatort" an die "liebe Netzgemeinde" und warfen dieser vor, die "Umsonstkultur" im Internet in den Rang eines Grundrechts erheben zu wollen. Die Kritik richtete sich insbesondere auch gegen die Piratenpartei, die bei den letzten Wahlen wiederholt erfolgreich war.
Der Urheberrechtsexperte bei den Berliner Piraten, Christopher Lauer, erklärte zu der neuen Künstler-Initiative auf Twitter: "Egal wie viel Unverständnis man für die Aktion in der Zeit hat: Wir müssen das ernst nehmen. Es bedarf einer Handreichung." Jan Engelmann vom Wikimedia-Verein schrieb ebenfalls auf Twitter: "Verwerter denken Urheberrecht als Verbotsrecht, wir suchen Anreize für kreatives Schaffen, rege Nutzung und Beteiligung."
In dem Blog "Netzpolitik" schrieb Leonhard Dobusch, der Aufruf in der "Zeit" versuche, "eine Einheitsfront zwischen Urhebern und Verwertern zu suggerieren", beweise aber nur, "dass ebendiese Front am Bröckeln ist".
Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) ein Positionspapier, in dem verlangt wird, auch in der digitalen Welt an dem System von Urheber- und Verwertungsrechten festzuhalten. "Kaum ein Nutzer kann sich heute noch darüber beschweren, dass ihm Bücher, Musik oder Filme nicht in digitaler Form einfach und bezahlbar angeboten würden", erklärte die Organisation, die im Interesse von Autoren, Journalisten und Verlagen Verwertungsrechte wahrnimmt.
Quelle: digitalfernsehen.de